Die vielfältigen Ausprägungen der hochstämmigen Obstbäume charakterisieren eine Landschaft. Sie sind Ausdruck landschaftsschützerischer Aspekte. Die im 18. Jahrhundert typischen Streuobstgürtel
der Siedlungen wirkten auch als Windschutz. Extreme Temperaturen wurden abgeschwächt und die Windgeschwindigkeit vermindert. Mit ihren unterschiedlichen Wuchsformen, Blütezeiten und Blütefarben
sowie Herbstfärbungen nehmen sie auch eine gestalterische Funktion wahr. Was kann für einen Naturfreund schöner sein als der Anblick einer voll in Blüte stehenden Obstwiese? Übrigens steht der
Lebensraum Streuobstwiese in der Roten Liste der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Biotope. Ein Kulturerbe, das unbedingt erhalten werden muss.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden „Industrialisierung“ der Landwirtschaft und „Vermaisung“ unserer Landschaft, möchten wir mit der Landschaftsform und Lebenswelt Streuobstwiese ein prägnantes
Gegenstück setzen und zur Belebung unserer norddeutschen Landschaft unseren Beitrag leisten.
Alte Streuobstwiesen Baden-Württemberg. Das Markgräflerland - hier zwischen Lörrach und Rheinfelden am Dinkelberg - ist klassisches Streuobstwiesen-Ländle. Hier ist die Begeisterung und Motivation entstanden, eine Streuobstwiese in Achim in der flachen Weser-Marsch zu errichten.